“Ich habe es eigentlich nicht besonders mit Schwimmen, Schwimmbädern und Wasser. Wenn ich mit meinen Kindern schwimmen gehe, wird mir schnell kalt und ich verdrück mich auf die Wärmebank des Schwimmbades, von wo aus ich zur Enttäuschung meiner Kinder nur Zuschauer bin. Als ich dann im AquaJoy – Kurs zum ersten Mal in das warme Wasser getaucht bin, fand ich es einfach toll. In einem solchen Wasser könnte auch ich stundenlang rumtoben.
Wir sollten aber erstmal ausprobieren, ganz ruhig zu sein und zu beobachten wie der eigene Körper sich mit dem Atem auf und ab bewegt. Als dann die erste Übung begann, bei der ich von zwei anderen im Wasser gehalten wurde, war ich schon mittendrin. Ich mußte einfach lachen, ein unbändiges, fröhliches und ausgelassenes Lachen. Es gab eigentlich keinen Grund dafür. Es brach einfach so aus mir heraus. Ich glaube, das letzte Mal so befreiend gelacht habe ich als Junge. Als Erwachsener grinse ich oft eher und bestenfalls kriege ich ein Lächeln zustande. Dann bekam ich das Gefühl, unbedingt mit den Beinen strampeln zu wollen. Ich hatte gedacht, im AquaJoy würde man bewegt und nicht, dass man sich selber bewegen sollte. Aber Georg ermunterte mich, meinen Impulsen zu vertrauen und zu folgen und so gab ich mich ganz dem Strampeln hin. Es fühlte sich sehr kraftvoll und wild an, und gleichzeitig mußte ich lachen, weil alles so komisch war. Meine Begleiter hatten Mühe mich zu halten, aber davon bekam ich überhaupt nichts mit.
Dann mußte ich auf einmal unheimlich weinen und fand mich wie ein kleines Baby in den Armen meiner Begleiterin wieder. Mein anderer Begleiter hielt meinen Rücken. Ich mußte weinen, weil mir plötzlich bewusst wurde, dass ich nie so wild, impulsiv und ausgelassen als Kind hatte sein dürfen. Meine Mutter war oft krank gewesen und ich hatte immer auf Zehenspitzen durchs Haus gehen und Rücksicht nehmen müssen.
Später auf dem Land bei der Prozessarbeit fielen mir ganz viele Situationen aus meiner Kindheit ein, wo ich mich zurücknehmen mußte. Ich hatte diese Bilder zum Teil vergessen bzw. bin gar nicht auf den Gedanken gekommen, dass sie mich heute noch einschränken könnten. Aber wenn ich jetzt dran denke, wie oft ich, wenn meine Kinder toben, einfach nur Zuschauer bleibe, dann kommt es mir so vor, als ob ich eine Bremse in mir hätte, die verhindert, dass ich mich so richtig fallen lassen kann. Mit dieser Erkenntnis verstehe ich jetzt meine Verhaltenheit und Zurückhaltung und sie ermöglicht mir jetzt, über die bewusste Wahrnehmung meiner Impulse Spontanität und Lebendigkeit mehr und mehr in mein Leben zu holen.
Ich habe in der AquaJoy Gruppe ganz viel Berührung und Geborgenheit erfahren und zwar so, dass ich überhaupt nichts dafür tun mußte. Das wichtigste war für mich die oben beschriebene Erfahrung. Ich habe das Gefühl meinen Impulsen mehr Vertrauen zu können. Und als nächstes werde ich mir ein paar Nasenklammern kaufen und mit meinen Kindern ins Thermalbad gehen.”